Praxischeck: Besuch eines Zwangsversteigerungstermins

Am 17.07.2024 besuchten zwei Berufsschulklassen (eine Immobilienklasse und eine Bankenklasse) die Zwangsversteigerung einer Eigentumswohnung im Amtsgericht Charlottenburg.

Zu Beginn der Versteigerung werden die Bieter und Zuschauer durch den Lautsprecher aufgerufen, den Sitzungsaal zu betreten.

Die Rechtspflegerin eröffnet den Versteigerungstermin und liest die Objektdaten vor. Das Objekt hat interessanterweise neben vier weiteren bestehenbleibenden Rechten eine Belastung in Form eines Tunnelrechts zugunsten des Nachbargrundstücks. Da es sich um ein Miteigentum nach Bruchteilen handelt, wurde jedes bestehenbleibende Recht mit 50,00 EUR Wertminderung angesetzt. Die Verfahrenskosten für die seit einem Jahr angeordnete Zwangsversteigerung betragen 6.000,00 EUR. Damit ein Zuschlag erteilt werden kann, benötigt man ein Meistgebot von 150.000,00 EUR. Damit werden nämlich 50 % des Verkehrswertes von 300.000,00 EUR erreicht.

Danach beginnt die 30-minütige Bietzeit. Nach 10 Minuten das erste Gebot: 20.000,00 EUR. Erst 15 Minuten später bietet eine Bietergemeinschaft 30.000,00 EUR. Kurz vor Ende der Bietzeit erklärt die Rechtspflegerin, dass wir kurz davor stehen, dass der Zuschlag von Amtes wegen versagt werden muss.

Dann wendet sich das Blatt: 50.000,00 EUR bietet derjenige, der das erste Gebot abgegeben hat. 150.000,00 bietet nun die Bietergemeinschaft. Innerhalb von 7 Minuten steigert sich das Gebot auf 210.000,00 EUR. Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten! Die Bietergemeinschaft erhält den Zuschlag!

Feedback unser Auszubildenden:

“Wir fanden den Tag sehr schön, es vertiefte unsere bereits vorhandenen Kenntnisse. Wir konnten Übereinstimmungen feststellen.” Pia, Shanice und Ahmed

“Die Zwangsversteigerung war echt interessant, da man mit den Informationen aus dem Termin, wegen dem Unterrichtsstoff, auch immer etwas anfangen konnte. ” Alexej